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Schöllkraut
Berühmtes Cholerikerkraut
Schon Plinius und Dioskurides empfahlen, Schöllkrautwurzeln mit Anis und Wein gegen Gelbsucht zu trinken. Paracelsus, Hahnemann, Hufeland, Rademacher - fast alle grossen Kräuterdoktoren der Vergangenheit waren voll des Lobes über Chelidonium majus bei Gallen und Leberleiden, aber auch bei Hauterkrankungen und Augenleiden. Cholerischen Menschen, denen bekanntlich schon mal «die Galle überläuft» und die «Gift und Galle versprühen» können, hat man früher ein Amulett aus Schöllkraut verordnet, damit sie ihr seelisch-körperliches Gleichgewicht wiederfänden. Heute weiss man, dass alkaloidhaltige Wirkstoffe einen spasmolytischen (krampflösenden) und mild sedativen (beruhigenden) Effekt besitzen.
Schöllkraut in der Heilkunde
Mit dem Schöllkraut bewegen wir uns auf historischem Boden, denn was der Pflanze heute an Missachtung widerfährt, genoss sie von Hippokrates bis Kneipp an Ruhm und Ansehen. Der Schatz an überlieferten Rezepten könnte Bände füllen. Nicht zuletzt, weil sie ein Paradebeispiel der von Paracelsus vertretenen Signaturenlehre darstellte. Diese längst überholte lehre schloss von den äusseren Merkmalen einer Pflanze und ihrem «inneren Wesen» auf die medizinische Verwendung. Die gelbe Farbe von Blüten und Milchsaft des Schöllkrauts wurden mit der gelblichen Gallenflüssigkeit und mit Gelbsucht in Verbindung gebracht, womit den Ärzten des Mittelalters tatsächlich ein Zufallstreffer gelang. Wie dem auch sei, möglicher Nutzen und möglicher Schaden liegen nah beieinander. Deshalb ist es ratsam, keine Experimente bei der innerlichen Anwendung des Krauts zu wagen, sondern sich streng an Dosierungsempfehlungen bei Tees und Tinkturen zu halten. Die gelbe Farbe jedenfalls könnte man bedenkenlos nutzen, um Wolle, Stoffe, Leder, die Haare oder Wände einzufärben.
Vorsicht giftig!
Tipp:
Die aus frischem Schöllkraut hergestellte Chelidonium majus " Urtinktur (nicht in D erhältlich) ist ein traditionelles Naturheilmittel zum Verätzen von Warzen. Mehrmals täglich ein paar Tropfen mit einem Wattebausch oder -stäbchen auf die Warze(n) auftragen. Die homöopathischen Tropfen Chelidonium D 2 (nur in CH) und Chelidonium D 4 (in D) wirken organspezifisch auf die Leber, unter anderem bei Gallenkoliken sowie Verstopfung infolge mangelnder Lebertätigkeit.
Gallentee
1 TL getrocknetes Schöllkraut mit 1 Tasse kochendem Wasser über giessen und 5-10 Min. ziehen lassen. Abseihen und möglichst warm 2-3mal täglich zwischen den Mahlzeiten trinken. Dieser Tee hilft bei krampfartigen Beschwerden der Gallenwege und Verdauungsorgane, Gallenentzündungen und -koliken.
Man kann Schöllkraut gut mit anderen Leber-Gallen-Kräutern, z.B. Pfefferminze, Löwenzahn und Schafgarbe, kombinieren, weshalb Schöllkraut in einer Reihe von Teemischungen und Kombinationspräparaten enthalten ist. Bei einer Lagerung des getrockneten Krauts über 6 Monate hinaus, lässt seine Wirkung stark nach.
Warzenkraut
Die Ansicht, dass der frische, zellteilende Milchsaft des Schöllkrauts Warzen, Hühneraugen und Hautwucherungen zum Verschwinden bringe, ist zwar nicht unumstritten, ganze Generationen von Kräuterkundigen schwören jedoch darauf.
Wenn hartnäckige Warzen plagen, der sollte den frischen Saft, der aus dem gepflückten Stengel tritt, auf die betroffenen Hautstellen träufeln. Morgens und abends bis zu 2 Wochen lang wiederholen. Auch mit der Tinktur lohnt sich ein Versuch. Nicht verzagen, wenn die Prozedur nicht hilft! Die Natur hat noch weitere Trümpfe in der Hand, von Thujasaft bis Bananenschalen.
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