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Salbei
"He should live for aye / must eat sage in May"
Für den britischen Botaniker John Hill war der Salbei (engl. sage) "eines der angenehmsten Stärkungsmittel, das man sich nur denken kann". Wer ewig leben will, so wird sein Reim übersetzt, der esse Salbei im Mai. Hill stellte fest, das die Blütenkelche kurz vor der Blüte ein kräftig duftendes, balsamisches Harz enthalten. Dieses Harz, als Tinktur mit verdünntem Alkohol ausgezogen, liess das Herz des Botanikers höhrer, kräftiger und sogar poetisch schlagen. Und das, wie man heute weiss, zu recht: Salbei regt alle Körperfunktionen an, wirkt desinfizierend, entzündungs- und schweisshemmend.
Salbei in Hausapotheke, Küche und Kosmetik
"Warum stirbt ein Mensch, obwohl Salbei in seinem Garten wächst?", fragen die Ärzte der "Medzinschule von Salerno" im 13. Jahrhundert. Der Salbei, reich an ätherischen Oel, Gerbstoffen und organischen Säuren, ist ein allzeit hochgeschäätztes Heilkraut mit vielen Anwendungmöglichkeiten (Aufgüsse, Destillate, Spülungen, Pinselungen, Bäder, Presssäfte, Tinkturen, Tees). In der Küche hat es dank des unverwechselbaren, herben Aromas einen festen Stammplatz und ist frisch, getrocknet oder tiefgekühlt praktisch ganzjährig verfügbar. Am besten entfaltet es seinen Geschmack, wenn es in Fett gebraten, geröstet ooder frittiert wird. Auch in flüssigem Zustand wird Salbei von manchen sehr geschätzt, zum Beispiel als feines Gewürz in Grappa, Likör oder Wein. Der "gute Zweck" liegt dann auf der Hand: solcherart aromatisierte Alkoholika sollen die Verdauung unterstützen und Blähungen schon im Vorfeld aus dem Weg räumen. Die Kosmetikindustrie nützt Salbei unter anderem als Duftkomponente in Seifen, Lotionen und Parfüms.
Essig der vier Diebe
Während der Pestepidemie in Toulouse im Jahr 1630 wurden vier Leichenfledderer festgenommen, die ihrem Gewerbe offenbar ohne Angst vor Ansteckung nachgingen. Das Gericht wollte ihnen ds Leben schenken, wenn sie verrieten, wie sie sich vor der Pest schützen. Salbei-Essig, gaben sie zu Protokoll, wie folgt hergestellt:
In 1 l Ostessig, 2 EL frischen grob zerzupften Salbei und je 1 EL Thymian, Lavendel und Rosmarin einlegen, 2 Wochen später abseihen: ergibt einen würzigen Speiseessig, der mit etwas Wasser verdünnt ein bewährtes Gurgelmittel bei Halsentzündungen ist.
Salbeitee
1 TL getrocknete, geschnittene Salbeiblätter mit 1 Tasse Wasser kurz aufkochen und 5 Min. ziehen lassen. Abseihen und bei Nachtschweiss abends 1-2 Tassen in kleinen Schlucken trinken. Nüchtern am Morgen ist der warme Tee zugleich ein sehr gutes Mittel bei Magenkatarrh.
Morgens mit dem Tee kalt oder warm die Achselhöhlen waschen, hilft gegen Achselschweiss. Bei übermässigem Schwitzen (auch psychosomatisch bedingt), Fuss- und Nachtschweiss oder Wallungen in den Wechseljahren ist ebenso die Salbeitinktur ein zuverlässiger Helfer.
Aperitif-Gebäck
30-40 frischer Salbeiblätter
1 Ei
2-3 EL dunkles Bier
2-3 EL Kräuteroel oder Bratfett
4 EL Dinkelmehl
Mehl, Ei und Bier zu Teig verrühren, Salbeiblätter darin wenden und in heissem Fett kurz herausbraten, salzen.
Gesichtsdampfbad
1 Handvoll frische, geschnittene Salbeiblätter in 1 l kochendes Wasser geben.
Kopf etwa 10 Min. darüber halten, mit einem Frotteetuch bedeckt. Danach Gesicht abtupfen und mit einem milden Kräuter-Gesichtswasser nachreinigen. Erfrischt und reinigt die Haut.
Pasta à la Salvia
50 g Butter
1 EL gehackte Mandeln oder Walnüsse (Baumnüsse)
ein paar Tropfen Haselnussoel
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
10 kleine Salbeiblätter
Salbei und Mandeln/Nüsse in der zerlassenen Butter leicht anbraten, mit Oel und Gewürzen abschmecken. Sofort über heisse Teigwaren geben und Parmesan darüberreiben.
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