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Engelwurz
Geschützter Engel
Im Mittelalter wurde die Engelwurz in Klostergärten gerne kultiviert, da sie als wirkungsvolles Mittel gegen die Pest galt. Ausserdem wurden ihre verdauungsfördernden und krampflösenden Eigenschaften so sehr geschätzt, dass die Pflanze als Magen- bzw. Schweden bitter und Wein zu Berühmtheit gelangte und ihr, wie das so ist, zahlreiche Anekdötchen über ihre wundersamen Heilkräfte angedichtet wurden.
In Island, heisst es zum Beispiel, soll die geschätzte Angelika per Gesetz vor diebischem Ausgraben auf fremdem Boden geschützt worden sein. Gesetzlicher Pflanzenschutz - und das bereits im 12. Jahrhundert!
Tipp 1:
Engelwurz in den Gastrosan
Magen-Tropfen enthalten, die bei Verdauungsstörungen wie Druckgefühl im Magen, Völlegefühl, leichten Magenkrämpfen und Appetitlosigkeit verwendet werden.
Engelwurz in Küche und Hausapotheke
Verdauung, Blähungen, Migräne, Menstruationsbeschwerden, Rheuma ...: das Anwendungsspektrum der Engelwurz ist breit. Ein guter Magen-Darm-Tee lässt sich bereiten, indem man Blätter und Samen mit heissem Wasser überbrüht. Der Übergang von der Küche zur Heilkunde verläuft bei der Engelspflanze fliessend.
Das ist schon aus der Fülle alter Klosterrezepte ersichtlich: z.B. für den «Chartreuse»-, «Bénédictine»- und den «Vespetro»-Likör. Als bitteres Kraut ist die Engelwurz, das u.a. ätherische Öle, Cumarin, Gerb- und Bitterstoffe enthält, eine Grundlage alkoholischer Aperitifs, die das Verdauungssystem beleben, was wohl auch den Mönchen gefallen hat. Als Küchenkraut ist sie zu unrecht in Vergessenheit geraten: die geschnittenen Blätter passen mit ihrem würzig-süssen, apfelähnlichen Geschmack zu Saucen, Salat, Fisch oder Obstdesserts.
Angelika-Bäder
Bei Rheuma tut ein Engelwurz-Bad gut. 1 Handvoll getrocknete, geschnittene Wurzeln (oder 1 Handvoll frische, geschnittene Wurzeln und 2 Handvoll frische, geschnittene Blätter) mit ca. 2 I Wasser zum Kochen bringen und 10 Min. zugedeckt ziehen lassen. Abgesiebt ins Badewasser geben bzw. ins Fuss- oder Handbad (dann nur einen Teil des Absuds).
Grossmutters süsse Leckerei
Eine kleine süsse Sünde sind die kandierten Engelwurzstengel zwar schon, aber so bekannt - vielleicht gerade deshalb -, dass sie hier nicht fehlen sollten.
Einige hohle Blüten- oder Blattstengel der blühenden Pflanze in 3-5 cm lange Stücke schneiden, waschen und in kochendem Wasser weichkochen. Abtropfen lassen und eventuell zähe Aussenhaut abziehen. Die Stücke wiegen und gleiche Menge Kristallzucker (oder Honig) schichtweise über die Stengel geben. Zugedeckt ziehen lassen, bis der Zucker flüssig ist (1-2 Tage), dann langsam erhitzen, bis fast die ganze Flüssigkeit verdampft ist.
Mehrere Tage trocknen lassen. Die ideale Verzierung von (Früchte-) Kuchen oder Desserts.
Engelswein
1 l Medizinalmalaga (Wein)
und 1 Handvoll frisch geschnittener EngelwurzWurzeln
und gehackter Blätter
Gut mischen und 2 Tage in der Küche stehenlassen. Zwischendurch einige Male gut schütteln und dann filtrieren. Täglich ein Glas davon vor dem Essen fördert Verdauung und Appetit auf angenehme Weise.
Tipp 2:
Gegen Blähungen und Verdauungsschwäche ist der Angelikalikör «Vespetro» ein gutes Mittel.
60 g Engelwurzsamen oder geschnittene Wurzeln
8 g Fenchelsamen
8 g Anissamen
6 g Koriandersamen
werden leicht zerstossen und in 200 g reinem Alkohol (Trinkfeinsprit) angesetzt. Nach
8 Tagen werden 300 g Honig in 1- 1,5 l Wasser aufgelöst und mit der vorher durch ein Tüchlein oder durch Watte filtrierten Alkohollösung vermengt
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